Der Pilatusplatz bildet den Knotenpunkt der übergeordneten Einfallachsen Hirschengraben und Obergrundstrasse, welche über die Pilatusstrasse weiter ins historische Zentrum von Luzern führen. Er ist umgeben von einer heterogenen Bebauungsstruktur, welche aus unterschiedlichen Zeitepochen und mit entsprechenden Zeitzeugen besteht. Neben dem 1914 erbauten Hotel Anker mit expressiver Architektursprache prägen der sachliche Reiterbau von 1969 und der verglaste, gerundete Neubau von 2006 heute das Gesicht des Pilatusplatzes, dessen verkehrstechnisches und städtebauliches Konzept auf einen Bebauungsplan von 1944 zurückgeht.
Das geplante Hochhaus, ein prägnanter Zeuge des Zeitalters des Klimawandels, hat das Potential, den heute primär als Verkehrsfläche wahrgenommenen Pilatusplatz räumlich stärker zu akzentuieren und diesen als Tor zum Stadtzentrum lesbar zu machen. Gleichzeitig kann der Neubau die heute zum Platz hin offene Blockrandbebauung Pilatus-, Obergrund-, Bruchstrasse kompetieren und einen ruhigen Innenhof ausbilden. Die beiden Riegelbauten im Hof dieses Blockrandes sind seit dem Abbruch der «Schmitte» die letzten Zeugen der kleinteiligen Bebauungsstruktur entlang der Obergrundstrasse, deren Ende mit dem Ersatzneubau des zweiten Pneumatikhauses von 1935 eingeläutet wurde. Sie gilt es, trotz offensichtlichem Massstabssprung, in das Gesamtkonzept zu integrieren.