Der subtile Umbau und die nahtlose Erweiterung des 1975 vom Stanser Architekten Hans Reinhard erstellten Sichtbetonbaus ergibt sowohl für den Betrachter, wie auch für den Benutzer, eine stimmungsvolle und harmonische neue Einheit. Die präzise Volumetrie der Erweiterung in hochwertigem Sichtbeton mit unterschiedlichem Schalungsbild zwischen Alt und Neu, die neuen, grosszügigen, im Fassadenbild spannungsvoll proportionierten Holz-Metallfenster, zusammen mit den attraktiven Lichthöfen für das Untergeschoss, unterstreichen die hohe architektonische Qualität des Eingriffs. Die Erweiterung ist auf der Nordostseite des Altbaus als einbündige Anlage über drei Geschosse übersichtlich organisiert. Die zurückhaltende Materialisierung mit Böden, Türfronten und Möbeln in Eichenholz schafft, zusammen mit den weissen Wänden, den gelochten MDF-Decken mit versetzt eingelassenen Balkenleuchten und den grosszügigen raumhohen Verglasungen, stimmungsvolle, helle und warme Räume mit spannenden Lichtverhältnissen, Sichtbezügen untereinander und attraktiven, gezielten Ausblicken auf das Bergpanorama. Diese Eigenschaften gelten im Besonderen auch für die Räume im Untergeschoss, die Dank den als Aussenräume benutzbaren Lichthöfen eine ganz spezielle Lichtstimmung und Raumqualität aufweisen. Der respektvolle Umgang mit dem Bestand im Zusammenspiel mit der disziplinierten Architektur der Erweiterung ist in hohem Masse die Qualität, die zu dieser spannungsvollen neuen Gesamtheit der Anlage beigetragen hat. Text von Hans Cometti, aus 14 De aedibus Lussi + Halter 2006